Penzberg muss erste Niederlage hinnehmen

„Waren nicht die schlechtere Mannschaft“
Spielbericht vom 8. September 2025
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Der FC Penzberg verliert erstmals in der Saison. Gegen den FC Deisenhofen II hieß es am Ende 3:4 aus Sicht der Penzberger.
Es sind nicht die Siege, die den Charakter einer Mannschaft offenlegen, sondern Niederlagen. Was Trainer Maximilian Bauer nach der ersten Pleite der Saison in der Kabine zu hören bekam, hatte gar nichts mit früheren Klagen zu tun. „Sehr, sehr erwachsene Stimmen“ habe er vernommen, sagte der Coach des FC Penzberg.
Weder Schiedsrichter noch äußere Umstände landeten auf der Zielscheibe, sondern einzig das eigene Unvermögen. „Sie waren sehr reflektiert“, sagte Bauer. Man darf nicht vergessen, dass seine Mannen das Verlieren gar nicht mehr gewohnt sind. „Seit wir zusammenarbeiten, haben wir keine fünf Pflichtspiele verloren.“ Ihren Status der Unbesiegbarkeit in der Bezirksliga sind sie jetzt los, weil ihre Defensive beim 3:4 in Deisenhofen ungewohnt bröckelig daher kam. „Nervt mich persönlich, dass wir selbst dran schuld sind“, hielt Bauer fest.
Gut möglich, dass der Wirbel um das Duell auch die Köpfe aller Spieler durcheinandergebracht hatte. Vom vorher deklarierten Spitzenspiel war nicht viel zu erkennen. Der Coach sah gar „relativ schlechtes“ Bezirksliga-Niveau auf beiden Seiten, übersät von Fehlern in allen erdenklichen Bereichen. Trotzdem konnte man seinen Spielern eines nicht in Abrede stellen: fehlendes Herzblut. „Wenn du dreimal zurückkommst, hast du das Herz am rechten Fleck“, betonte Bauer. Dreimal konterten die Penzberger einen Rückstand direkt im Anschluss mit dem Ausgleich.
Doch das Leitmotiv des Freitagabends blieb die Fehleranfälligkeit. Anfangs betraf das auch die Abteilung Angriff. In den ersten Momenten der Partie feuerte Dominik Bacher den Ball an die Latte, Sinan Grgic schoss ihn wenige Zentimeter am Tor vorbei. „Zieht sich durch die Saison, dass wir das 1:0 nicht machen. Nur diesmal wurde es bestraft“, merkte der Coach an.
Tore nach schnellen Gegenzügen
Die Penzberger trafen auf ein junges Team, das sich sein Selbstvertrauen auch anmerken lassen wollte. „Die geben das gerne nach außen“, merkte Bauer an. Die Jungspunde wollte er damit in die Falle locken. Sie durften ruhig den Ball im Mittelfeld hin und her passen. Nach einer Ungenauigkeit sollte die Post in die andere Richtung abgehen, und auch im Luftkampf sah der FCP-Coach klare Vorteile. Auf diesen Wegen fielen dann auch sämtliche Tore der Gäste durch Jonas Kirschner, Dominik Bacher und Ugurkan Verep.
Nicht eingeplant und dazu atypisch waren die eigenen Unzulänglichkeiten. „Sie waren nicht am Drücker und machen trotzdem die Tore“, klagte Maximilian Bauer. Gleich mehrere Sorten Fehler traten hervor: Zweimal kassierte der FCP ein Weitschusstor, weil niemand zupacken wollte. Einmal schlief der ganze Verbund und einmal, beim entscheidenden Treffer in Minute 60, passte die Ordnung beim Eckball nicht. Dreimal traf FCD-Youngster Florian Weber, 19 Jahre alt, den derzeit wegen seines Spitzenlaufs jeder auf dem Zettel hat. „Robust, guter Abschluss, sehr agil – der steht nicht nur rum“, lobte Bauer. Trotz aller Gefahr, die Weber ausstrahlt (nun schon zwölf Saisontore), bekamen sie ihn nicht in den Griff. Weber gelang der dritte Dreierpack der Saison. Die Sorgen des FCP kreisten aber um die eigene Anfälligkeit – nicht um den Gegner. Der erwies sich nämlich als durchaus schlagbar. „Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft“, hielt Bauer fest – aber die mit mehr Aussetzern.
Quelle: Andreas Mayr