"Definitiv keine Bezirksliga-Mannschaft"
Auch Penzberg scheitert am Spitzenreiter Aubing
Spielbericht vom 14. April 2025
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Der formstarke FC Penzberg verliert 2:5 beim Tabellenführer aus Aubing. Der SVA ist zu Hause seit fast zwei Jahren ungeschlagen.
Ein Spiel in Aubing ist an und für sich eine Attraktion. Der hiesige Fanclub sorgt dafür, dass sich eine Heimpartie nicht wie Bezirksliga anfühlt. Die Männer und Frauen tragen Schals, schwenken Fahnen, schmettern Fangesänge. Und vor allem jubeln sie. „Mit den Fans fliegen die gerade. Das ist schon eine besondere Stimmung hier“, sagt Maximilian Bauer, der Trainer des 1. FC Penzberg. Das mit dem Fliegen muss man beinahe wörtlich nehmen. Denn die Aubinger sind in andere Sphären abgehoben. Zuhause haben sie seit annähernd zwei Jahren nicht verloren. Zuletzt im Mai 2023. Auch die Penzberger – bis dato das Team der Stunde in der Bezirksliga Süd – schafften es nicht, diese Ausnahmeserie zu brechen. Mit 2:5 (2:1) verloren sie das Top-Duell der Runde. Auch wenn das alles dramatischer klingt als es war.
Das Fazit des FCP-Trainers zielte daher auch eher auf die Aubinger Herrlichkeit ab. „Heute hat eine gute Bezirksliga-Mannschaft gegen eine gespielt, die definitiv keine Bezirksliga-Mannschaft ist“, hielt Maximilian Bauer fest. Was die Aubinger seit mittlerweile zwei Saisons fabrizieren, gehört zweifelsfrei in die Landesliga – und auch dort eher in den vorderen Regionen einsortiert. Wäre der sportliche Glanz nicht genug, ist da auch noch die Präsentation von Verein, Team und Trainer, die die Penzberger aufs Höchste beeindruckten. „Alles top, wie du hier empfangen wirst“, schwärmt Maxi Bauer.
Mit seinen Mannen wollte er deshalb nicht zu sehr schimpfen. Wenigstens für 65 Minuten habe der FCP im Verbund vernünftig gearbeitet. Nur die Schlussphase schlug ihm auf den Magen. Allzu schnell und leicht schenkten die Penzberger am Ende die Tore her. Bauer stand draußen und dachte sich: „Jungs, lasst euch doch nicht abschießen.“ Wenigstens in Hälfte eins schien gar die Sensation möglich. Dominik Bacher schoss die Gäste mit der ersten Aktion in Führung und nährte bei seinem Coach das Gefühl, „das kann heute klappen“. Wie sich herausstellte, war das 1:0 nur so etwas wie die Eröffnung einer Schachpartie. Das Spiel begann erst danach.
Die Aubinger haben sich mit ihrem verpatzten Aufstieg im Vorjahr Resilienz antrainiert. Wer sich so viele Wunden geholt hat wie der SVA voriges Jahr, der kennt keinen Schmerz mehr. „Wir haben schnell gemerkt: Das ist ein Gegner, den wir so in der Liga nicht haben“, so Bauer. Der Ausgleich fiel umgehend, weil die Defensive nicht aufpasste. Und selbst nach der glücklichen FC-Führung – Ugurkan Verep stocherte den Ball nach einer Ecke zum 2:1 ins Tor – vor der Pause, schlug Aubing direkt nach dem Wechsel wieder zu (49.), obwohl der Coach noch vor diesem schlimmsten Szenario gewarnt hatte. „Plötzlich fängst du wieder bei Null an.“
Nur diesmal kamen die Penzberger nicht mehr gegen dieses grenzenlose Selbstverständnis der Aubinger an. „Man hat gesehen, dass die seit Monaten nicht verloren haben“, sagt der Coach. Top-Stürmer Daniel Koch entschied mit einem Doppelback die Partie. Bei diesem Ergebnis hätte es aus Sicht der Penzberger bleiben können. „Ein 2:5 war es nicht“, befand Bauer. Auch seine Mannen bekamen hinterher Applaus von seinem Anhang, der mitgekommen war, um sich die Attraktion Aubing anzusehen. Der Coach sagt: „Sie haben hart kämpfende Jungs gesehen.“
Quelle: Andreas Mayr - https://www.fupa.net/news/definitiv-keine-bezirksliga-mannschaft-auch-penzberg-scheitert-am-spitzenreiter-aubing-3091267