Einseitiges Derby

Penzberg feiert verdienten Sieg gegen fehleranfällige Raistinger
Spielbericht vom 4. August 2025
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FC Penzberg fährt mühelosen 3:0-Heimsieg gegen Raisting ein. Ein ähnlich eindeutiges Derby gab es in den vergangenen Jahren nie.
Es hatte in den vergangenen Jahren in der Bezirksliga zwölf Derbys zwischen dem FC Penzberg und dem SV Raisting gegeben, doch keines verlief so einseitig wie dieses. Der FC Penzberg bestimmte das Geschehen über die gesamte Distanz und ging als verdienter 3:0 (1:0)-Sieger vom Feld im heimischen Nonnenwaldstadion. Beim SV Raisting herrschte hingegen eine Stimmung, die von Rat- und Hilflosigkeit geprägt war.
Entsprechend unterschiedlich fiel die Einschätzung der Trainer aus. „War sehr eindeutig“, so Maximilian Bauer. „Wenn wir es besser ausspielen, geht es auch höher aus“, so der FC-Coach. Die Tatsache, dass der SVR „uns noch nie gelegen hat“, spielte diesmal keine Rolle. Bauers Raistinger Trainerkollege Johannes Franz räumte den „verdienten Sieg für Penzberg“ ohne Umschweife ein. Noch eindringlicher war der Appell, dass er und seine Elf „so schnell wie möglich“ in die Spur kommen müssen. „Aktuell ist alles zu fehlerbehaftet“, bemängelte der 30-Jährige.
Raisting mit zahlreichen Problemen: Torwartdiskussion und Umbruch
Zwei junge Trainer, zwei komplett unterschiedliche Gefühlswelten. Franz muss sich mit einer gehörigen Transformation in seinem Team beschäftigen. Hierarchien bilden sich neu, Neuzugänge sind zu integrieren, der Qualitätsverlust nach dem Abgang mehrerer Leistungsträger aufzufangen. Hierbei stehen die Raistinger noch ganz am Anfang der Wegstrecke. Dabei spielen auch die Torhüter eine tragende Rolle. In Penzberg stand Urban Schaidhauf im Kasten. Per se machte der Routinier wenig verkehrt. Doch ließ er einen Freistoß-Aufsetzer von Dominik Bacher nach vorn prallen, Jonas Kirschner staubte zum 1:0 für die Hausherren ab (15.).
Vor Wochenfrist hatte Harald Killimann gegen Ohlstadt das erste Gegentor ebenfalls nach einem Standard kassiert. Für beide Keeper gilt laut Franz: „Kein klarer Torwartfehler, aber eine Beteiligung.“ Wer an den Wochenenden jeweils zwischen den Pfosten steht, wolle er „von Trainingswoche und Gegner“ abhängig machen, so Franz. An den beiden ersten Spieltagen dieser Saison sei dieses Vorgehen „keine optimale Entscheidung“ gewesen. Freilich spielten die Torhüter nur eine untergeordnete Rolle in einem Spiel, das nur einen Sieger vorsah. Raisting agierte ohne Mumm, Struktur und Stoßstürmer. Es war auf den defensiven Außenbahnen fehleranfällig, und ließ im Spielaufbau keine Idee erkennen. „Unser Ansatz ist definitiv ein anderer“, betonte Franz. Doch fehle es dem Team an Überzeugung. Weder die Vorbereitung noch der erste Spieltag waren dazu angetan, Selbstvertrauen wachsen zu lassen.
Das mut- und ideenlose Auftreten der Raistinger hatte zur Folge, dass die Penzberger ihr zweifelsohne großes Potenzial nicht ausschöpfen mussten. „Dass wir heute und bisher noch nicht das abgerufen haben, was in uns steckt, ist kein Geheimnis“, hielt Bauer fest. Man sei nunmehr saisonübergreifend seit fünf Ligaspielen – die bis dato letzte Niederlage war ein 0:1 gegen Raisting im vergangenen April – ungeschlagen. „Für mich ist es wichtig, dass jeder weiß, was er zu tun hat und nicht irgendwo anders den Flur kehrt.“ Einen weiteren Ballverlust des SVR machte sich Andi Schneeweiß zunutze. Seine Hereingabe vollendete Franz Fischer zum 2:0 (61.). Irgendwann schafften es dann auch die Gäste, in die Nähe des Arbeitsplatzes von FC-Torhüter Benedikt Zeisel zu gelangen. Der parierte Angelos Dogantzalis´ Distanzschuss, wenig später scheiterte Francois Ngwen. Fast mit dem Schlusspfiff beförderte Fatih Kocyigit eine weitere Vorarbeit von Schneeweiß zum 3:0-Endstand in die Maschen. Dennoch sieht FC-Coach Bauer bei seinem Team „noch viel Luft nach oben“, Raisting hingegen steckt vorerst im Tabellenkeller fest.