„Ist mir hundertmal lieber“

Penzberg mit neuer Spielweise

Artikel vom 25. August 2025

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    Nach vier Spielen in der Bezirksliga Süd ist der 1. FC Penzberg noch immer ungeschlagen und belegt damit den vierten Tabellenplatz.

    Penzberg – Der 1. FC Penzberg im August 2025 ist nicht wiederzuerkennen. Ungeschlagen streift er durch die Bezirksliga, sammelt seine Punkte mit Maloche in der Abwehr und hat seine Abhängigkeit von Top-Stürmer Dominik Bacher abgelegt. Was ist denn nur mit der launischen Diva passiert? Der Mann, der das beantworten soll, ist Maximilian Bauer – und der unternimmt wirklich alles, damit der FCP seinen Ruf loswird.

    Er weiß nämlich besser als alle anderen: Sollte die Landesliga mehr als ein Traum sein, muss diese Mannschaft ihre Gewohnheiten ablegen. Nach den ersten vier Spielen sieht der Ertrag erquicklich aus. Mit zehn Zählern mischt Penzberg in der Spitzengruppe mit.

    „Mal mehr, mal weniger“ kommt das Team an die Erwartungen des Trainers heran, sagt Bauer. Das Wichtigste aber ist: Es gewinnt auch, wenn es schlecht spielt wie beim 1:0 gegen Bad Heilbrunn. „Ist mir hundertmal lieber“, sagt Bauer vor dem Auswärtsspiel am heutigen Freitag beim VfL Denklingen (19 Uhr).

    Der größte Unterschied zu früheren Zeiten ist ein mentaler. Man definierte und feierte sich gerne über und für seine Kunststückchen in der Offensive. Tore waren die Identität des FCP. Jetzt verhält es sich genau umgekehrt. „Die Problematik war immer, dass man zu viele Tore bekommt“, sagt der Coach. Er reagierte mit einem Paradigmenwechsel: Jeder im Team hat füreinander zu spielen.

    Mannschaftsstärke statt individueller Klasse

    In Abwehr wie Angriff. Wer seinen Kollegen nicht hilft und sich nur auf seinen Job versteift, hat schlechtere Chancen, aufgestellt zu werden. „Mir ist wichtig, dass jeder weiß, was er, aber auch die anderen, zu tun haben“, betont Bauer. Die Abwehrarbeit gewichtet er höher. Drei Spiele hintereinander ohne Gegentor gab es nun schon zum zweiten Mal unter ihm, im März in der Rückrunde erstmalig. „Ich bin sehr stolz, dass wir bei zwei Gegentoren stehen.“

    Der neue Zuschnitt wird sehr deutlich sichtbar, auch im Angriff. Die neue Ausrichtung sorgt bislang für sieben unterschiedliche Torschützen in den vier Partien. „Coole Statistik. Ich weiß, dass wir nicht mehr von einem abhängig sind“, sagt Bauer. In der Vergangenheit liefen alle Fäden bei Dominik Bacher zusammen, der regelmäßig den Alleinunterhalter geben musste. Entsprechend ausrechenbar war der FCP.

    Mehrere Härtetests vor der Brust

    Mittlerweile ist das anders. Bacher trifft, die Kollegen ebenso. Die Kritiker, die sich in Penzberg leicht finden, sagen, das liege am leichten Spielplan. „Ist Interpretationssache“, findet der Coach. Raisting, Bad Heilbrunn, Obermenzing, dazu ein bissiger Aufsteiger Ohlstadt in seinem ersten Heimspiel. „Das musst du erst mal packen.“

    Demnächst stehen die Top-Spiele gegen die Mitfavoriten an, davor noch die Partie in Denklingen. Der VfL bat darum, das Duell bereits am Freitag zu spielen, weil eine Hochzeit im Umfeld ansteht. Das FCP-Team sagte zu, auch weil es ein freies Wochenende bekommt und ohnehin gerne nach Denklingen fährt. Anlage und Atmosphäre mögen sie.

    Nur die Ergebnisse fielen nicht immer rosig aus. Erst bei zwei von fünf Versuchen gewann der FCP auswärts. „Denklingen liegt uns nicht“, weiß Bauer. Das liegt an der kämpferischen Art, die sehr an Ohlstadt und Heilbrunn erinnert. Die beiden bezwang seine Mannschaft aber zuletzt.