Top-Favoriten

Penzberg-Coach Bauer: „Jeder, der uns zum Top-Favoriten erklärt, hat sich nicht mit uns beschäftigt“
Artikel vom 16. Juli 2025
Der Artikel wird präsentiert von:
Gute Transfers, Tests gegen höherklassige Gegner. Nimmt der 1. FC Penzberg Kurs Richtung Landesliga? Für Coach Maximilian Bauer ist der Aufstieg kein Thema.
1. FC Penzberg wird erneut als Top-Favorit für den Aufstieg genannt
Nein, nein, so ist das nicht, versichert Maxi Bauer. Auch wenn die Konkurrenz das wieder anders sehen wird. Es ist der wiederkehrende Gag eines jeden Sommers. Bei der Suche nach den Top-Favoriten auf den Aufstieg wird wieder der Name 1. FC Penzberg allseits genannt werden. Die Konkurrenz hat sich daraus längst einen Spaß gemacht, den FCP und seine Mannen zum Träumen zu verleiten. „Das ist ein Thema“, hält Maxi Bauer fest, wirkt aber massiv entgegen. Die Bilanz der Vorjahre sei eindeutig: Beinahe nie gelang es dem Klub, sich von Beginn an in der Spitzengruppe zu etablieren. „Der Wert der Aussagen ist bei Null. Jeder, der Penzberg zum Top-Favoriten erklärt, hat sich nicht mit uns beschäftigt“, stellt der Coach klar.
Andererseits beschäftigt ihn das schon sehr, wieso die Mannschaft in der Hinrunde einfach nicht ihre PS auf die Straße kriegt. In Haching, früher zu Spielerzeiten, hat er’s andersherum erlebt. Regelmäßig starteten sie raketenmäßig und stürzten in der Rückrunde ab. „Wir sind auf keine Antwort gekommen“, erinnert sich Bauer. So fühlt sich auch die Penzberger Krankheit wie eine unheilbare an. Maxi Bauer sucht wenigstens nach Heilmethoden. Etwa bot er vor dem offiziellen Trainingsstart freiwillige Einheiten zum Kennenlernen und Warmwerden an.
Freiwillige Einheiten gut besucht
Teilweise 16 Mann trafen sich und schafften so frühzeitig ein Fundament an Teamgeist, auf das sie nun aufbauen. Bislang galt das durchaus als Schwachpunkt des FCP: Über die Eitelkeiten der Penzberger Spieler zog etwa Bauers Vorgänger noch bei seinem Abschied her. Der neue Coach, seit vergangenem Winter im Amt, setzt alles daran, sie abzubauen. „Jeder stellt sein Ego hinten an. Das kannte ich so auch noch nicht, dass man als Mannschaft vorankommen will. Das ist neu“, hält der 30-Jährige fest.
Großen Anteil daran haben die Neuen. Viele sind es nicht, dafür Männer, deren Vita und Wort Gewicht hat. Innenverteidiger Alexander Jobst nehmen sich einige zum Vorbild, sie zehren von dessen riesiger Erfahrung aus Bayernliga-Tagen. Auch Florian Langenegger sei eine „absolute Bereicherung“, nur kämpfte er zuletzt mit gesundheitlichen Problemen, verpasste Spiele. „Jeder Neuzugang bringt etwas mit und frischen Wind rein“, lobt Bauer.
Jeder, der Penzberg zum Top-Favoriten erklärt, hat sich nicht mit uns beschäftigt.
Penzbergs Trainer Maximilian Bauer
Wie gut diese Mannschaft am Ende auf dem Platz harmoniert, das bleibt noch abzuwarten. Panik wird keine ausbrechen, nur weil der FCP in bislang vier Partien nur ein Unentschieden (2:2 gegen Miesbach) geholt hat. Doch schön langsam sollten sie mal mit dem Gewinnen anfangen, findet der Coach. Immerhin sah er in Summe dreieinhalb „richtig gute Spiele“ – einen 30-Minuten-Blackout gegen Murnau mit fünf Gegentoren (1:5) sowie ein paar weitere Schwächephasen einmal ausgenommen.
Schwachstelle ist bislang die Offensive
Auffällig: Die Offensive trifft noch nicht. Noch ist das kein Grund zur Sorge, findet der Coach. An Torgefahr mangelt es nicht, sehr wohl aber noch an der Fitness über 90 Minuten. „Gerade fehlen uns noch ein bisschen die Körner.“ Bedeutend wichtiger als diese Nebenkriegsschauplätze ist Maximilian Bauer das große Ganze. Diesen Montag ging er ins intensive Videostudium der Partie gegen Landesligist FC Schwabing (0:1). Er sah allerhand Positives, viele verinnerlichte Prinzipien. „Mir ist wichtig, dass die Kurve nach oben geht. Das ist definitiv zu sehen.“
Am Sonntag, 27. Juli, in Obermenzing sollten der Ladestand gen 90, 100 Prozent gehen. Nicht zwei Wochen davor. „Wir sind noch keine Landesliga-Mannschaft. Aber wir alle zusammen wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Ob sie in dieser Saison tatsächlich einmal ihre Chance bekommen, damit beschäftigt sich jetzt noch keiner. Das – offizielle – Saisonziel bleibt vage, wird nicht an einer Platzierung festgemacht. Das Beste wolle er herausholen, seine Art Fußball präsentieren, sagt Maxi Bauer. „Ich will eine richtig geile Zeit mit der Mannschaft haben.“
Quelle:Andreas Mayr