SVR siegt in Unterzahl

Deutlich mehr Ballbesitz, spielerische Vorteile, fast eine Halbzeit in Überzahl und ein Elfmeter: All das reichte dem FC Penzberg nicht, um den SV Raisting zu besiegen. Durch die 0:1 (0:0)-Heimniederlage im Landkreisduell musste der FCP Platz zwei räumen. Der SVR rückte durch den Sieg auf Rang sechs vor.

VON ROLAND HALMEL

Penzberg/Raisting – „Die Niederlage war absolut unverdient. Das ist echt bitter, aber leider gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft“, sagte der sichtlich verärgerte Penzberger Trainer Thomas Dötsch nach dem Abpfiff dieser umkämpften Partie. Sein Gegenüber Johannes Franz, der den Sieg ausgelassen mit seinen Spielern feierte, teilte diese Einschätzung nicht ganz. „Von der Leidenschaft und dem Einsatz her war unser Erfolg nicht unverdient, wobei wir am Ende auch das nötige Glück hatten“, urteilte Franz.

Den Penzbergern war in den ersten Minuten anzumerken, dass sie die 1:3-Niederlage aus dem Hinspiel in Raisting unbedingt wettmachen wollten. Die Chancen von Denny Krämer (5.) und Samir Azizi (8.) brachten aber nichts ein. Erst nach einer Viertelstunde fand der SVR besser ins Spiel. Nach einer Ecke (20.), bei der Florian Breitenmoser und Hermann Sigl den Ball im allgemeinen Gewühle verstolperten, brannte es erstmals vor dem FCP-Gehäuse. Auf der Gegenseite entschärfte Raistings Keeper Urban Schaidhauf eine gefährliche Flanke vor dem einschussbereiten Maximilian Kalus (23.). Danach neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken, auch wenn die Hausherren über mehr Spielanteile verfügten. Die beste Chance zur Führung vergab kurz vor der Pause SVR-Stürmer Dennis Greis, der frei vor Penzbergs Torhüter Sandro Volz scheiterte (41.). Im Gegenzug machte Schaidhauf eine weitere Möglichkeit von Azizi zunichte (44.).

Gleich nach dem Wechsel lag den mitgereisten Raistinger Fans nach einem Freistoß von Roman Schuster der Torjubel bereits auf den Lippen. Doch Volz fischte mit einer Glanzparade die Kugel aus dem Winkel (51.). Wenig später kassierte Andreas Heichele in der zum Teil sehr hektischen Partie mit vielen giftigen Zweikämpfen eine umstrittene gelb-rote Karte (52.). „Unterzahl gegen Penzberg ist normalerweise tödlich“, so Franz, dessen Team in der Folge mächtig unter Druck geriet.

Nach einem Foul von Hermann Sigl an Sepp Siegert entschied der Unparteiische auf Elfmeter für den FCP (69.). Weil die etatmäßigen Schützen Hannes Huber (gesperrt) und Sean Erten (verletzt) fehlten, übernahm Kalus diese Aufgabe. Der FCP-Kapitän scheiterte jedoch an Schaidhauf. „Den letzten Elfer hat Urban in der Bayernliga gehalten, da wurde es langsam Zeit“, sagte Franz mit einem Grinsen. Praktisch im Gegenzug fiel dann das einzige Tor. Schuster lupfte einen Freistoß auf Kevin Enzi, der abgeklärt zum 1:0 einschoss (70.). Die Folge waren wütende Angriffe der Penzberger. Azizi schoss knapp vorbei (74.). Max Panholzer traf erst die Latte, dann prallte der Ball gegen gegen den Pfosten (85.). Schaidhauf hielt den SVR-Sieg fest, nachdem er erst den Schuss von Mustafa Menzil (90.) und danach den brandgefährlichen Kopfball von Christian Wiedenhofer (92.) pariert hatte. „Das Spiel haben die beiden bärenstarken Torhüter geprägt“, sagte Dötsch, der trotz der Niederlage eine positive Zwischenbilanz zog: „Wir haben fünf Punkte mehr als zur gleichen Zeit der vergangenen Saison.“

Statistik

FC Penzberg: Volz – Wiedenhofer, Fytanidis, Azizi, M. Kalus, Wirtl (ab 76. Ojoye), Buchner (ab 89. F. Kalus), Krämer (ab 71. Menzil. Siegert, Hiry, Panholzer. SV Raisting: Schaidhauf – Sigl, Sev. Kölbl, Greinwald, Breitenmoser, Schuster, Enzi (ab 90. Greif), Heichele, Beausencourt, Greis, Obert (ab 81. Hoy). Tore: 0:1 (70.) Enzi. Gelbe Karten: Penzberg: Fytanidis, Wiedenhofer, Wirtl, Menzil, Volz, Siegert – Raisting: Enzi, Greis. Gelb-rote Karte: Raisting: Heichele (52.). Schiedsrichter: Christian Franzl (TSV Waldtrudering); Michael Hagl, Tarik Smaijlovic. Zuschauer: 140.