Der FC Penzberg spielt auf Zeit: Umbruch im Team fordert noch Geduld

Am Mittwoch auswärts gegen Bad Heilbrunn

Foro: Mayr

Alles passt noch nicht zusammen im Bezirksliga-Team. Am Samstag, nach der Niederlage, gingen die Penzberger Fußballer in eine Art Mini-Klausur.

Penzberg – Länger als üblich verweilten sie in de Kabine und analysierten den Saisonstart in der Bezirksliga Süd, der mit einem Punkt nun wahrlich nicht nach Wunsch ausgefallen ist. „Wir sind selbstkritisch“, sagt Franz Hubert, Stürmer und so etwas wie der spielende Co-Trainer von Coach Simon Ollert. Gemeinsam arbeiteten sie ein paar Punkte heraus, die einerseits zu beheben sind, andererseits aber vor allem eines verlangen: Zeit.

Sepp Siegert, der beim FCP zur sportlichen Führung gehört, hat von außen in Berg zugeschaut – und Ähnliches beobachtet: viele neue Spieler im neuen System eines neuen Trainers. „Allen war klar, dass wir nicht die ersten zehn Spiele gewinnen“, sagt der Routinier. „Es wird dauern, bis sie sich finden. Wir sind vorbereitet.“ Will heißen: Hoffnungen hin und her, in Penzberg bricht nicht die Panik aus, nur weil es eben ein bisserl länger dauert mit dem Gewinnen. „Das wird ein Prozess über Wochen, vielleicht sogar bis in den Herbst“, sagt Franz Hubert. Die Gretchenfrage ist nur, ob sich der 1. FC Penzberg das überhaupt leisten kann. Denn die Liga ist über den Sommer nochmals enger zusammen gerutscht. „Eine ganz heiße Saison wird das“, sagt Sepp Siegert. Sicher müsse sein Team aufpassen, dass es sich nicht hinten festsetzt. Ganz oft setzt sich ein negativer Lauf in der Psyche fest. Das eine oder andere Spiel werde die Mannschaft demnächst gewinnen müssen, sagt er. Das würde den Neuen und Jungen Zeit wie Geduld verschaffen.

An diesem Mittwoch (18.30 Uhr) fährt der FCP mal schnell hinüber nach Bad Heilbrunn, keine Anfahrt ist kürzer in der Bezirksliga. „Wir können eine sehr wichtige Trotzreaktion zeigen – und die werden wir zeigen“, betont Franz Huber. In Penzberg sieht man wohlwollend, was im Nachbarort passiert. „Überragend, was die erreicht haben in so einer kleinen Gemeinde“, sagt Siegert. Mit Walter Lang, dem Trainer, versteht er sich blendend. So sympathisch er den Walter findet, „die Punkte wollen wir“, betont Siegert.

Heilbrunn tritt nach dem Abstieg aus der Landesliga mit einem Mini-Kader (13 Kicker auf Bezirksliga-Niveau) an, dem auch noch die beiden wichtigsten Anführer (Maximilian Specker und Sebastian Mertens) fehlen. Das Team präsentiert sich trotzdem konkurrenzfähig, holte vier Punkte.

Franz Huber hat sich nach den Spielen mit den Gegner unterhalten und nach Feedback gefragt. Er bekam oft ähnliche Worte zu hören. „Wenn wir zu einer Mannschaft zusammen wachsen, können wir viele an die Wand spielen.“ An individueller Klasse mangelt es den Penzbergern nicht. Doch beim FCP ist das Kollektiv derzeit noch nicht einmal die Summe seiner Einzelteile. „Als Mannschaft passt es noch nicht“, sagt Franz Huber. Der MTV Berg etwa habe die Qualität des FCP-Kaders mit kämpferischen Tugenden überspielt. Daran werden sie arbeiten in nächster Zeit.

Auf wie neben dem Platz müsse sich alles finden, sagt Franz Huber. Gerne verweist er auf das Auftakt-Remis gegen Unterpfaffenhofen. Im Nachgang habe er sich die Startelf nochmals durch den Kopf gehen lassen. Sechs Neuzugänge auf einen Schlag bot Simon Ollert auf. „Das ist eine Menge, ein großer Umbruch.“ Und die sollen nun ein neues System ausfüllen. Verständlich, dass das noch mehrere Wochen beanspruchen wird. (Andeas Mayr)