FC Penzberg: Gut gelaunt zum Feiern ins Bierzelt
FCP schlägt SVN
Vor Besuch des Volksfests fertigt der FC Penzberg den SVN München ab. Damit bleibt der FCP auf dem zweiten Tabellenplatz.
Penzberg – Auf eine Kleiderordnung für die Abendgarderobe verzichtete Martin Wagner. Er selbst, wie es sich für einen Habacher gehört, kam natürlich in Lederhose ins Bierzelt, das derzeit in Penzberg steht. Seine Spieler durften jedoch frei wählen, in welchem Gewand sie denn nun diesen höchst erfolgreichen Samstag begießen wollten. Der Teamausflug zum Volksfest war die Krönung dieses perfekten Tages, der mit einem 5:1 (3:0)-Erfolg über den SVN München begonnen hatte. Bereits der fünfte Sieg im siebten Spiel, der den FCP in der Bezirksliga Süd auf Platz zwei spült und seinen Status als gefährlichste Offensive der Liga festigt. Mit 22 Treffern liegt Penzberg in dieser Sonderwertung nun auf Rang eins dank der fünf Tore gegen die Münchner, die – das muss erwähnt werden – zuvor die beste Abwehr der Liga gestellt hatten.
Auf der Suche nach der Zahlenkombination, die dieses Defensivschloss knackt, landete Trainer Martin Wagner schnell bei seinen Flügelspielern: Sandu Poplacean, Patriot Lajqi, Denny Krämer und vor allem dem eingewechselten Andreas Schneeweiß. Der FC-Coach wusste von den Schwächen der Münchner auf den Flügeln, entsprechend forcierte er unter der Woche im Training die Angriffe über außen. „Sehr gut umgesetzt, theoretisch hätten wir noch mehr machen können“, sagte Wagner.
Wagner: Maier hat „affengeilen linken Fuß“
Ganz so linear verlief die Erfolgsgeschichte aber nicht. Penzberg braucht erst eine Top-Parade von Torwart Korbinian Neumaier (10.), um aus dem Frühschlaf zu erwachen. Fünf Minuten später unterlief den Gästen dann der erste von mehreren folgenschweren Fehlern. Beim eigenen Eckball verloren sie den Ball, ein Innenverteidiger rutschte bei der Hereingabe auch noch am Ball vorbei, Stürmer Andre Maier wuchtete ihn ins Kreuzeck. „Er hat einen affengeilen linken Fuß und weiß, wo das Tor steht“, lobte der FC-Coach seinen Torjäger. Bitter nur, dass sich Maier offenbar bei seiner zweiten Top-Chance verletzte. Erste Diagnose vom Physiotherapeuten: ein Muskelfaserriss. „Schreckt uns nicht mehr großartig ab“, sagt Wagner in Anspielung auf die vielen Ausfälle der vergangenen Wochen.
Vor allem wenn nun ein Mann wie Andreas Schneeweiß im Eiltempo gen 100 Prozent steuert. Der Mittelfeldmann kam für Maier ins Spiel. Gerade hat er eine lange Pause – ebenfalls nach einem Faserriss – hinter sich. Vorige Woche wollte ihn Wagner bereits testen, doch das Risiko ging er dann lieber nicht ein. Diesmal blieb ihm keine andere Wahl. Für Penzberg ein Riesenglück. Die Münchner Abwehrspieler können froh sein, wenn sie nachts nicht von seinen Solos träumen. „Was er geleistet hat, war sensationell“, lobt der Coach. Exemplarisch dafür der Kommentar von SVN-Torwart Samy Günaydin nach dem 3:0 von Maximilian Gerg: „Die kommen in unseren Sechzehner und können machen, was sie wollen.“ Damit war vor allem Andreas Schneeweiß, der Andi, gemeint. „Der beste Mann auf dem Platz“, sagte Wagner.
Kalus: „Warum soll ich da lügen?“
Die Szene des Tages lieferte aber ein anderer. Kapitän Maximilian Kalus, der den Fairnessgedanken dieses Sports im höchsten Maß auslebte. Als Schiedsrichter Marijo Kraljic beim Stand von 1:0 einen Elfmeter für Penzberg pfeifen wollte (25.), stimmte Kalus ihn auf Rückfrage um. „Ich bin zum Abschluss gekommen, hab’ den Torwart angeschossen und ihn mit dem Knie voll eine mitgegeben“, erklärte der Kapitän. Auf Drängen der Gäste befragt Schiri Kraljic Kalus, und der sagte: „Gar kein Foul. Warum soll ich da lügen, egal bei welchem Spielstand.“ Sein Trainer lobte ihn umgehend für die Aktion mit Vorbildcharakter. „Wir sind immer noch Amateursportler. Meistens wird Fairness belohnt.“
So war’s auch diesmal: Der Referee pfiff zwei weitere, klare Elfmeter für den FCP, die zum 2:0 durch Patriot Lajqi (43.) sowie zum 5:1 durch Sandu Poplacean (85.) führten. Penzbergs fünfter Treffer, der schönste, gelang Denny Krämer per Lupfer aus spitzem Winkel zum 4:1 (78.). Der Rest war Jubel bei Grün-Schwarz, aber auch ein mahnender Trainer. Wagner sagte: „Ich bin mir sicher, dass andere Zeiten kommen. Das ist eine Momentaufnahme.“
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