„Wir sind stolz auf unsere Mannschaft“

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Am Ende überwog die Freude: das Team des FC Penzberg nach dem knapp verlorenen Finale gegen den Bayernligisten 1. FC Sand. Mit auf dem Foto ist auch der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, Dr. Rainer Koch (Zweiter v. rechts).

1. FC Penzberg – Der FC Penzberg war die Sensation des Lotto-Bayern-Hallencups. Die Kreisliga-Fußballer wurden am Samstag in Hallbergmoos Zweiter bei den bayerischen Meisterschaften. Im Finale verloren sie erst im Sechs-Meter-Schießen.

Es ist mucksmäuschenstill in der Hallberghalle. Die ersten Fans des FC Penzberg machen sich innerlich schon bereit zum Jubeln. Derweil schnürt Maximilian Berwein seine Schuhbänder noch einmal fest, damit auch ja nichts schiefgehen möge. Als letzter Schütze im Sechs-Meter-Schießen liegt es am FCP-Neuzugang, sein Team im Endspiel gegen den 1. FC Sand zum bayerischen Meister zu krönen. Es würde perfekt ins Bild passen, denn Berwein steht mit vier Treffern bereits als bester Schütze des Turniers fest. Soeben hat Kevin Rehmann, bester Torwart des Lotto-Bayern-Hallencups 2016, einen Versuch pariert und dem FCP die große Möglichkeit zum Erfolg offenbart. Doch Berwein scheitert am Sander Keeper Dominik Biemer. „Ich weiß gar nicht mehr, wo der Ball eigentlich hingegangen ist. Ich habe einfach nur versucht voll draufzuhalten“, erzählt der Neu-Penzberger.

Nach dem Fehlversuch des Ex-Geretsrieders geht das Drama weiter. Ausgerechnet Rehmann wird zum tragischen Helden, denn er vergibt gleich zweimal. FCS-Torwart Biemer scheitert nur beim ersten Mal, so dass der Bayernligist am Ende nach insgesamt 22 Versuchen als glücklicher Sieger feststeht. „Keinen Vorwurf an Kevin, er hat uns überhaupt erst so weit gebracht“, sagt FCP-Rückkehrer Marco Hiry. „Ein bisserl bitter ist es schon, aber wir können zu 98 Prozent stolz mit unserer Leistung sein“, sagt Andreas Brunner. Der FCP-Chefcoach hat es sich beim Highlight nicht nehmen lassen, den bisher bei den Hallenturnieren zuständigen Trainer Fotios Roumbos zu unterstützen. Mit ihren zahlreichen Fans und ihren starken Leistungen faszinierten die Penzberger von Beginn an das Publikum. Der Hallensprecher sah sogar Penzberger „Modellathleten“, die wie „Büffel“ die Konkurrenz niedertrampelten.

Im ersten Match verpassten die Grün-Weißen den perfekten Auftakt jedoch knapp. Nach einem 0:1-Rückstand drehten Berwein und Hiry die Partie, ehe ein abgefälschter Schuss 20 Sekunden vor dem Ende zum 2:2 für die DJK SV Ost Memmingen ins Netz rauschte. Doch die Penzberger zeigten sich unbeeindruckt. Sie begannen gegen die SpVgg Pfreimd furios und legten durch Kalus (2) und Fazlican Verep eine 3:0-Führung vor. Die Oberpfälzer gaben allerdings nicht auf und kamen noch einmal heran. Berwein sorgte mit einem verwandelten Zehn-Meter mit dem 4:2 für die Entscheidung zugunsten des einzigen oberbayerischen Teams.

Im entscheidenden letzten Gruppenmatch gegen Landesligist Dergahspor Nürnberg wurde es noch spannender. Lange rannte der FCP einem Rückstand hinterher. Erst eine energische Einzelleistung des 38-jährigen Mustafa Menzil brachte den erlösenden Ausgleich. Seinen Querpass verwertete Hiry. Dergahspor musste aufmachen, so dass Franz Fischer seine Penzberger mit einem Doppelpack sogar noch zum Gruppensieg schoss.

Im Halbfinale wartete der von vielen zum Topfavoriten erkorene SSV Jahn Regensburg. Das Brunner-Team bot dem Tabellenführer der Futsal-Bayernliga einen offenen Schlagabtausch. Rehmann hielt die Null fest, so dass Berwein kurz vor dem Ende mit einem Doppelschlag den FCP ins Finale beförderte. Da staunte selbst FC-Bayern-Star Douglas Costa, der seinen Freund Lucas Cruel, Trainer beim SSV Jahn, am Samstag besuchte.

Im Finale hieß es meist „Sand gegen Rehmann“. Die Unterfranken verzweifelten in regelmäßigen Abständen am Penzberger Torwart. Die beste Möglichkeit hatten jedoch die Oberbayern, als Hiry alleine auf das Tor des FCS zusteuerte. Doch sein Versuch landete nur am Außenpfosten. Dann kam das Sechs-Meter-Schießen – und das Ende einer Penzberger Erfolgsgeschichte.

(Quelle: Fußball Vorort)

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