Penzberg stellt besten Torhüter, Torschützen und Spieler

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Die Penzberger zeigten in Hallbergmoos einen glänzende Leistung. © BFV

1. FC Penzberg – Für einen kurzen Moment war es ruhig geworden in der Hallberghalle. Der anhaltende ohrenbetäubende Lärm, den die zahlreichen enthusiastischen Anhänger des 1. FC Penzberg auf der Tribüne veranstalteten, setzte für einige Sekunden aus.

Durchschnitten wurde die Ruhe nur von den schrillen Jubelschreien von Spielern und Fans des 1. FC Sand. Dank Torhüter Dominik Biemer hatte sich der Bayernligist am Samstag in Hallbergmoos bei der 34. Bayerischen Hallenmeisterschaft mit 10:9 im Sechsmeterschießen den Titel gesichert.

Zuvor war just das 15. und letzte Turnierspiel des Tages als einziges torlos geblieben. Entschädigt wurden die 720 Zuschauer mit dem Drama aus sechs Metern, das die Entscheidung herbeiführen musste. Erst nach jeweils zwölf Schützen war ein Sieger gefunden. Als Held entpuppte sich schließlich der 27-jährige Biemer, der zunächst den Strafstoß seines Gegenübers Kevin Rehmann parierte und anschließend den finalen Sechsmeter versenkte.

Von eiskalt jedoch konnte dabei keine Rede sein. Hatte Biemer seinen ersten Versuch doch noch neben das Tor gesetzt. „Ganz ehrlich: Ich habe ganz schön gezittert“, räumte er später ein. Nach dem Bayernliga-Aufstieg im Sommer sei der Titel des bayerischen Hallenmeisters „der größte Erfolg meiner Laufbahn“.

Als Mannschaft des Turniers durfte sich dennoch der 1. FC Penzberg feiern lassen. Der Tabellensiebte der Kreisliga Zugspitze hatte schon bei der oberbayerischen Meisterschaft eine Woche zuvor in Manching überrascht und sich für das bayerische Finalturnier qualifiziert. So genoss der oberbayerische Vertreter aus dem Landkreis Weilheim-Schongau ohnehin „Heimvorteil“. Der gesamte Ort schien die Reise nach Hallbergmoos angetreten zu haben. Als Kreisligist (8. Spielklasse!) eroberte sich der Dorfklub darüber hinaus schnell auch die Sympathien der neutralen Beobachter. Als Trostpreis durften sich die Oberbayern neben einer Prämie von 1000 Euro immerhin mit den beiden Individual-Auszeichnungen schmücken. Torhüter Rehmann wurde als bester Torwart geehrt, Angreifer Maximilian Berwein mit seinen vier Treffern als bester Torschütze des Turniers.

Der unterfränkische Sieger, der in der Bayernliga Nord auf dem vorletzten Platz überwintert, konnte eine 1500- Euro-Siegprämie einstreichen und qualifizierte sich für das Viertelfinale des Süddeutschen Futsal-Cups am 27. oder 28. Februar. Verbands-Spielleiter Josef Janker sagte bereits zu, dass das für jenes Wochenende angesetzte erste Pflichtspiel nach der Winterpause deshalb verlegt werde. Sand-Coach Bernd Eigner, der beteuerte, seine Mannschaft habe zuvor „nicht einmal in der Halle trainiert“, will „diese Gelegenheit, die vielleicht nur einmal im Leben kommt“, nun gerne wahrnehmen, „das ist ja auch eine tolle Auszeichnung für unseren Verein“.

Enttäuschung überwog hingegen beim großen Turnierfavoriten. Der SSV Jahn Regensburg war als Tabellenführer der Futsal-Bayernliga angereist und damit als einziger Teilnehmer bestens mit der Hallenvariante Futsal vertraut. Im Halbfinale allerdings musste sich das Team des brasilianischen Spielertrainers Lucas Kruel Underdog Penzberg mit 0:2 geschlagen geben. Dabei durfte sich der 25-jährige Südamerikaner prominenter Unterstützung gewiss sein. Douglas Costa, der pfeilschnelle Flügelflitzer des FC Bayern, ist seit Kindertagen mit Kruel befreundet und zeigte sich als namhafter Werbeträger des Spiels ohne Banden und auf Handballtore: „Futsal hat mir in meiner Entwicklung sehr geholfen, man lernt dabei das A und O des Fußballs.“

Bei entsprechendem Talent ist dafür noch nicht mal Training vonnöten, wie der 1. FC Sand eindrucksvoll belegte.

Wir haben einige Videos vom 1. FC Penzberg in Hallbergmoos gemacht: Auf unserem youtube-Kanal könnt ihr alle Interviews noch einmal anschauen.

(Quelle Fußball Vorort)

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