Aufholjagd gegen Herakles: Penzberg dreht 0:2-Rückstand

„Moral und Biss gezeigt“

Große Moral bewies der FC Penzberg im Bezirksliga-Heimspiel gegen den Herakles SV München. Zur Halbzeit lagen die Penzberger mit zwei Treffern hinten, ehe sie eine Aufholjagd starteten.

VON ROLAND HALMEL

Penzberg – Außer viel Ballbesitz gab es auf Seiten des FC Penzberg bis zur Pause nur wenig Positives zu berichten. Nach der Pause drehten die Gastgeber unter Flutlicht aber auf. Mit einem richtigen Torspektakel entschieden sie die Verfolgerpartie gegen den Herakles SV München nach einem Zwei-Tore-Rückstand doch noch mit 4:3 (0:2) zu ihren Gunsten. „Über 90 Minuten war der Sieg verdient“, urteilte FCP-Coach Thomas Dötsch. „Die Jungs haben unheimlich Moral und Biss gezeigt.“ Diese sehenswerte Partie riss sogar die eher zurückhaltenden Penzberger Zuschauer mit. „Die sind richtig mitgegangen, das kenne ich so gar nicht“, wunderte sich FCP-Spielmacher Hannes Huber über die lautstarke Unterstützung.

Die Zuschauer im Nonnenwaldstadion bekamen einen flotten Beginn der Hausherren mit Chancen von Maximilian Kalus (2.), die ein Herakles-Verteidiger von der Linie kratzte, sowie Max Panholzer (10.) geboten. Dazwischen hatten aber auch die Münchener durch Yannik Scheurer eine sehr gute Möglichkeit (7.). Mit seiner zweiten Torchance war Herakles dann durch Julian Stancu erfolgreich (23.). Die Penzberger hatten vergeblich auf Abseits spekuliert. Dieser Treffer bremste die Hausherren merklich aus. In der Folge rannten sie sich immer wieder in der gegnerischen Abwehr fest. Abgeklärter waren die Griechen, die kurz vor der Pause durch Antonio Verzella auf 2:0 erhöhten (43.).

Aus der Kabine kamen die Hausherren dann aber wie verwandelt. Mit unverändertem Personal, jetzt aber mit einer Dreier- statt Viererkette setzten sie die Gäste unter Druck, was sich schnell auszahlte. Samir Azizi vernaschte zwei Gegenspieler, sein Zuspiel vollendete Kalus aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer (49). Nach einem Beinahe-Eigentor der Münchener (51.) und einem gefährlichen Fernschuss auf der anderen Seite (57.) durfte der FCP-Anhang erneut jubeln. Nach schöner Ballannahme beförderte Sepp Siegert die Kugel unhaltbar ins lange Eck – 2:2 (49..

Wenig später vergaben Marco Hiry und Huber (jeweils 66.) jeweils die Chance zur Führung. Für diese sorgten stattdessen die Münchener selbst, nachdem Verzella eine Flanke von Siegert zum 3:2 ins eigene Gehäuse befördert hatte (76.). Die Antwort der Griechen ließ aber nicht lange auf sich warten. Yannik Scheurer setzte das Schützenfest fort, aus 22 Metern traf er zum 3:3 (78.). Das Tor war aber noch nicht das Ende. Nach einem feinen Solo schoss Tasso Fytanidis die Penzberger zum zweiten Mal in Front (82.). Und diese Führung verteidigte der Tabellenzweite bis zum Abpfiff.

Statistik

FC Penzberg: Steckermaier – Wiedenhofer, Fytanidis, Azizi, Huber (ab 85. Neziri), M. Kalus, Buchner, Siegert, Hiry, Ojoye, Panholzer. SV Herakles München: Kourdekalis – Verzella, Maskaljevic, Stancu, Militano, Bejan, Briones-Montoya, Pereira, Scheurer, Rokva (ab 88. Thevaranjith), Rösler. Tore: 0:1 (21.) Bejan, 0:2 (43.) Verzella, 1:2 (49.) M. Kalus, 2:2 (62.) Siegert, 3:2 (76.) Verzella (Eigentor), 3:3 (78.) Scheurer, 4:3 (82.) Fytanidis. Gelbe Karten: Penzberg: keine – München: Rösler. Schiedsrichter: Franz-Josef Möller (ESV Freimann); Mersad Brcaninovic, Stefan Koch. Zuschauer: 120.