„Mit Abstand das schlechteste Spiel der Saison“ – Penzberg geht unter
Klatsche gegen Hertha
Foto: Mayr
Das lief gar nicht gut für den FC Penzberg: Im Heimspiel gegen den FC Hellas München kassierte das Team schon in der ersten Hälfte vier Gegentreffer.
Penzberg – Am Stadionausgang traf man in der Pause treue FC-Zuschauer, die nun auch nicht wussten, was zu tun ist. Dableiben, wie es der Anstand gebietet? Oder doch gehen? Simon Ollert hätte niemandem einen verfrühten Abschied übel genommen. Er entschuldigte sich gar hinterher im Namen des Klubs bei allen Anhängern der Penzberger Fußballer, „die den Eintritt gezahlt haben“. 0:4 lag der FCP nach 45 Minuten hinten. Wobei das Ergebnis nicht einmal die gesamte Wucht dieser Klatsche ausdrücken konnte. Nach 90 Minuten hieß es 0:5. Penzberg – vorgeführt von Hellas München. „Ich bin einfach nur enttäuscht und traurig“, sgate Simon Ollert einige Stunden nach Spielende.
In der Halbzeit versagten ihm die Worte. Was sollte er auch zu diesem desolaten Auftritt sagen? „Mit Abstand das schlechteste Spiel der Saison“, analysierte der Trainer. Fotios Roumbos übernahm die Rolle des Seelentrösters. Als die Penzberger wieder aufs Feld schlichen, krallte er sich die Truppe und stimmte sie – für alle sicht- und hörbar – auf den zweiten Abschnitt ein. Klappte insofern, als dass sich die Zensuren der Penzberger danach von ungenügend auf mangelhaft besserten. Das Urteil der Besucher zur Pause fiel jedenfalls vernichtend aus. Von A-Klassen-Niveau sprachen die einen, die etwas gnädigeren verorteten die Leistung des FCP noch in der Kreisklasse.
FC Penzberg liegt zur Pause schon mit 0:4 hinten
Man muss dieses Debakel auf zwei Ebenen durchdeklinieren, auch wenn natürlich beide ineinander verschmelzen. Einmal wäre da die mentale Seite, auf der Simon Ollert verzweifelt nach den Grundtugenden suchte, für die er steht. Zu keinem Zeitpunkt drängte sich der Eindruck auf, dass dieses Penzberger Team an sich glaubte oder sein volles Pensum aufbot. Die laxe Einstellung alleine nahm der Coach zum Anlass, eine Woche der Selbstreflexion auszurufen. Bis zum nächsten Training am Dienstag sollen alle Mann in sich gehen und selbst hinterfragen – inklusive Coach. Ollert erwartet, dass „am Dienstag jeder seine Analyse mitbringt“. Niemals werde er seine Mannschaft an den Pranger stellen oder schlecht reden. Aber Gedanken soll sich bitteschön jeder machen, wie das passieren konnte. „Mir ist wichtig, dass man es nicht auf andere schiebt“, betont der Trainer.
Defensiv schwach, offensiv ohne Durchschlagskraft
Punkt zwei betraf den fußballerischen Part. Es ist ein schleichender Trend, der praktisch die ganze Saison anhält und mal mehr, mal weniger ausgeprägt auftritt: Der FCP verlässt sich zu sehr auf seine Offensivsparte. „Mir fehlt die bedingungslose Verteidigung“, sagt Ollert. Bislang geht das Team nach dem Motto vor: Es reicht ja, einen Treffer mehr als der Gegner zu schießen. Gegen Hellas klappte nicht einmal das Toreschießen, weil sich die Angreifer dem allgemeinen Niveau anpassten.
Herausstellen wollte Ollert, dass er keinesfalls sauer auf sein Team ist. Womöglich, rätselt er, dient die Klatsche auch als Denkzettel zur rechten Zeit. „Vielleicht brauchen wir so ein Spiel einmal, um zu sehen, dass wir viele Dinge noch genauer abarbeiten müssen.“ Ausklammern wollte er am Ende nur die zwei Eingewechselten, Uros Puskas und Gabriel Taffertshofer. „Die zwei können am wenigsten dafür, die haben versucht, das Ruder rumzureißen.“ Aber gegen ein so starkes wie effizientes Hellas-Team war nicht mal ein Ehrentor drin.
Statistik: FC Penzberg – FC Hellas München 0:5
Tore: 0:1 (8.) Kyari, 0:2 (10.) Kyari, 0:3 (45.) Kyari, 0:4 (45.+2.) Mikac (Elfmeter), 0:5 (63.) Mikac. Gelbe Karten: Penzberg 2, Hellas 2. Schiedsrichter: Andreas Klinger. Zuschauer: 90.
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