Futsaler des 1. FC Penzberg verpassen Sensation gegen Titelaspirant knapp

Knappe Pleite gegen Weilimdorf

In Penzberg scherzen sie schon: Was müssen denn nur die Gegner in der Bundesliga über diese Ergebnisse denken?

Foto. Halmel

Penzberg – In der einen Woche wird der FCP von HOT 05 Futsal aus dem sächsischen Hohenstein rasiert (0:11), in der anderen bringt er beinahe Titelanwärter Weilimdorf zu Fall. „Manche Gegner liegen uns einfach, das ist ganz komisch“, sagt Maximilian Kalus, der Spielertrainer der Penzberger Futsaler nach der 4:5-Niederlage gegen den Klub aus der Stuttgarter Metropolregion.

Die Realität sieht trotz des guten Auftritts aber trist aus: Mit null Zählern und nur acht geschossenen Toren steht der FCP nach fünf Spieltagen auf dem letzten Platz und fährt nun mit Druck und kleinem Kader am Wochenende zum Kellerduell nach Hamburg zu den Wakka Eagles. Am meisten schmerzt, dass Torwart Michael Loroff womöglich nicht mitfahren kann, weil er beim Fußball gefragt ist. „So wie der Michi gerade drauf ist, ist immer was drin“, lobt Kalus. Zu Beginn der Saison hatte sich Loroff erst an seine neue Rolle gewöhnen müssen, wirkte weit weniger unbezwingbar wie Vorgänger Christian Utmälleki, der diese Saison seiner Gesundheit wegen lieber pausiert. Doch seit dem Spiel gegen Regensburg, in dem Loroff brillierte, präsentiert er sich in Top-Form. Sogar dem Gegner fiel das auf. „Sehr, sehr, sehr gut“, lobte Weilimsdorfs Josip Sesar den Penzberger Goalie hinterher im Verbands-TV.

FCP gleicht aus: „Hatte das Gefühl, dass wir was holen“

Dank Loroff erhielt sich Penzberg die Hoffnung vom Mini-Märchen bis in die Schlussphase hinein. Dreimal konterte der FCP ein Tor der Weilimdorfer mit dem Ausgleich. Zunächst Franz Fischer mit einem Doppelpack, dann Maximilian Kalus, der einen von ganz vielen Abwehrfehlern auf beiden Seiten ausnutzte. Nach dem 3:3 „hatte ich das Gefühl, dass wir was holen“, so der FC-Spielertrainer. Penzberg erwischte den Mitfavoriten auf den deutschen Titel zum perfekten Zeitpunkt. Weilimdorf hatte den Trainer gewechselt, beklagte zudem einige Kranke, darunter Josip Bozinovic, bester Mittelstürmer der Bundesliga. Allerdings haben sie auch in Stuttgart festgestellt, dass sie ohne Bozinovic nicht unbedingt schlechter, dafür aber unberechenbarer kicken. „Wenn der spielt, ist alles auf ihn fixiert“, sagt Kalus. An individueller Klasse mangelte es den Gästen trotzdem nicht. Vor der Saison hatten sie vom Stadtrivalen Stuttgarter FC die „besten zwei Spieler“ verpflichtet, wie Kalus festhält.

Penzberg schmiss sich mit Herz entgegen. Die Zweikampf-Führung lobte der Coach, mit der sein Team zu einigen Konterchancen kam. Zu bemängeln gab’s nur die Abschlussquote. „Wenn du das hinbringst, gewinnst du so ein Spiel.“ Am Ende fehlte es Hausherren an der nötigen Cleverness, während Weilimdorf um Dreifachschütze Ivan Invakovic drei Minuten vor Ende zweimal zuschlug. Beim FCP stach unter den Feldspielern Adam Puta hervor. An drei Toren war er mit öffnenden Pässen beteiligt. Auch beim Rest sah Kalus keine Schwächen. „Nach solchen Spielen bin ich überzeugt, dass wir’s schaffen“, betont er. Auch wenn die Herausforderung riesig bleibt. Aus Ingolstadt gab es zuletzt keine guten Neuigkeiten. Die befreundeten Kicker, die für den FCP in der Bundesliga auflaufen, kehren wohl erst in der Winterpause zurück, weil sie nach wie vor verletzt oder beim Fußball gefragt sind. So lange heißt es für den kleinen Stamm: beißen, beißen, beißen. Kleine Wehwehchen ziehe man von Woche zu Woche mit, so Kalus. Sie erwarten sehnsüchtig das Ende des Fußballjahres. (Andreas Mayr)