SV Raisting: Früher Elfmeter, klarer Sieg

Penzberg – Die Spieler des SV Raisting hätten es noch weit länger auf dem Penzberger Kunstrasenplatz ausgehalten. Sie lachten, flachsten, freuten sich mit ihren Fans. Irgendwann mussten sie aber doch abziehen – die zweite Mannschaft des FCP wollte ihre A-Klassen-Partie gegen den SC Grainau bestreiten. Die erste Penzberger Garnitur hatte es eiliger gehabt, die Kabinen zu erreichen. Die 1:4 (0:1)-Niederlage im Bezirksliga-Derby schmerzte sehr.

Wagner: Ausfall von Kapitän „darf nicht als Ausrede herhalten“

„Pleiten, Pech und Pannen“, so fasste es FCP-Trainer Martin Wagner prägnant zusammen. Ungemach deutete sich schon am Tag davor an. Die Penzberger erfuhren, dass ihre Jugendspieler (zwei von ihnen waren für die Startformation vorgesehen) erst ab 1. August einsatzberechtigt sein würden. So musste Wagner Urlaubsrückkehrer und Angeschlagene aufs Feld schicken. Hinzu kam das verletzungsbedingte Aus von Kapitän Maximilian Kalus Mitte der ersten Hälfte. „Das darf aber nicht als Ausrede herhalten“, stellte er gleich klar.

Wagner: „Wenn er den macht, schaut es anders aus.“

Weitaus mehr beeinflusste eine Situation nach zwei Minuten den Penzberger Matchplan: Nach einer Raistinger Ecke und einem Kopfball von SVR-Spielertrainer Johannes Franz klärte Spieler Marco Hiry mit der Hand. Es gab die rote Karte und Elfmeter – Andreas Heichele verwandelte sicher zum 1:0 für die Gäste (3.). Der Feldverweis „war aber nicht der Knackpunkt im Spiel“, sagte Wagner. Der SVR hatte unter anderem durch einen Kopfball des freistehenden Franz (18.) und einen Heichele-Freistoß (20.) Chancen, doch insgesamt verlief die umkämpfte und bisweilen hitzig geführte Partie ausgeglichen. Spielentscheidend war für Coach Wagner vielmehr die vergebene Großchance des eingewechselten (und kurzfristig herbeigerufenen) Samir Azizi: Der setzte sich gekonnt in Szene, scheiterte aber am gut reagierenden SVR-Torwart Urban Schaidhauf (50.). „Wenn er den macht, schaut es anders aus“, war sich Wagner sicher. Und SVR-Coach Franz sagte: „Der Ausgleich hätte uns weh getan.“

So blieben die Gäste in Führung und machten mit gut ausgeführten schnellen Gegenzügen den Sieg perfekt. Beim 2:0 (59.) zog Sebastian Baur mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß ab; aus rund 25 Metern sauste der Ball flach ins Netz. Vor dem 3:0 (65.) passte Heichele maßgenau auf Dennis Grgic, der mit sattem Schuss traf. Auch der vierte SVR-Treffer resultierte aus einem Konter: Der emsige Markus Riedl passte auf Grgic, der aus spitzem Winkel gekonnt vollendete (81.). Raisting „hat das Beste rausgeholt“, zollte Wagner dem Gegner Respekt. An sein Team gab es „keinen Vorwurf“, zugleich stellte er fest, dass der SVR „mehr Leidenschaft“ gezeigt habe. Einer, der auf alle Fälle wollte, war Azizi. Ihm gelang das 1:4 in der Nachspielzeit.

Für Gäste-Trainer Franz gab es nach dem Derbysieg „nichts zu meckern“. An sein Team richtete er „ein Riesenkompliment“. Wie der FCP war auch der SVR ersatzgeschwächt. Ein wenig Bedenken hatte Franz nach der frühen roten Karte. „In Überzahl zu spielen, ist nicht so einfach.“ Sein Team habe es recht gut gemacht und kaum Torchancen zugelassen. In der ersten Hälfte seien Freiräume nicht gut genutzt worden. Nach der Pause „haben wir das besser gemacht und verdient gewonnen.“

Statistik

FC Penzberg 1 SV Raisting 4

Tore: 0:1 (3.) Heichele (Handelfmeter), 0:2 (59.) Baur, 0:3 (65.) Grgic, 0:4 (81.) Grgic, 1:4 (90.+1) Azizi. Gelbe Karten: Penzberg 2, Raisting 2. Rote Karte: Penzberg: Hiry (3., Handspiel). Schiedsrichter: Neff; Riedl, Krüger. Zuschauer: 153.