SG Gmund/Tegernsee/Bad Wiessee – 1.FC Penzberg 4:5 (1:3)
Man stelle sich folgende Situation vor: Du bist bei einem Tanzfestival in Österreich, spürst Mutter Erde und die Kraft Deines Inneren, fährst glücklich und erfüllt mit Deiner Liebsten zurück; verstohlene, verliebte Blicke – dann summt das Handy mit einer Nachricht des allmächtigen Teamchefs: „Montag 19.30 Krisensitzung in Kabine“. Preisfrage: Welche Mannschaft hat erst ein Saisonspiel, aber schon die zweite Mannschafts-Krisensitzung …? Ahhhhh!
Wunderbare Sätze wie „Das soll jetzt keine Kritik sein, aber Du bist ein …“ ließen das Herz des Autors bei eben jener Sitzung schwer werden und es stellte sich ihm die Frage, ob diese diskussionsfreudige und redegewandte Mannschaft nicht vielleicht eher einen KOMMUNIKATIONS- denn einen Fußballtrainer brauchen würde. Immerhin gab es am Ende ein Ergebnis: Geredet worden ist jetzt genug, jetzt zählt nur noch auf’m Platz!!
Hochmotiviert und mit dem Siegerblick in den Augen lief man am nächsten Tag in Gmund auf. Auch, dass der anscheinende Kapitän des Gegners sich als Schiedsrichter des Spiels herausstelle, konnte die nach einem Sieg dürstende Mannschaft nicht verunsichern. Sofort hatte man Kontrolle im Spiel und bereits in der 7.Minute ließ Mexhit einen satten 20 Meter Schuss in den Winkel los. Auch danach beherrschte das Team Ball und Gegner. Bis der Schiedsrichter eine völlig harmlose Situation als Handspiel und damit Elfmeter entschied und dem Gastgeber das 1:1 schenkte. Aber selbst davon ließ sich die selbstbewusste Truppe nicht schrecken. Angetrieben von einem kampfeswütigen Sven Bauer, der erahnen ließ, weshalb er in jungen Jahren zu den talentiertesten Außenverteidigern südlich der Seeshaupter Straße gezählt wurde; den filigranen Offensivkünstlern Mexit und Foti und vollendet vom abschlussstarken Mittelstürmer (ja, in der AH ist man kreativ …) Jürgen Seifert ging man verdient mit 3:1 in die Pause. Um nach der Pause genau daran anzuknüpfen. Durch einen schönen Weitschuss von Sven , sowie einen Abstauber durch den erblondeten Jürgen (kann man einen Friseur eigentlich verklagen?) erspielte man sich bis zur 66. Minute einen klaren 5:1 Vorsprung. Alles klar!? Nun ja, Auswechslungen, der Schiedsrichter sowie die anscheinende Vorfreude auf die Burger im bereits reservierten Jailhouse machten es möglich, dass der deutlich unterlegene Gegner herankam und in der 5. der 9 minütigen (!!)Nachspielzeit sogar den Anschlusstreffer zum 4:5 erzielte. Irgendwann musste der Kapitän, äh Schiedsrichter aber abpfeifen und so blieb es bei dem ersten Sieg der noch jungen Saison.
Beschwingt und mit allen Ehren empfangen schritt man in Mannschaftsstärke zu fortgeschrittener Stunde ins Jailhouse ein. Die dann folgende Bestellung – ungezählte Cheesburger, ein Pseudo-Veggieburger, einen Jailhouse-Spieß, sowie von Zoran einen Double-Doubleburger (er ist nun mal der Teamchef), jeweils mit Pommes später – ließen den Trainernovizen grübeln, ob man vielleicht nicht am besten einen ERNÄHRUNGS-Trainer …
Autor: Michael Feder
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