Penzbergs Heimsieg gegen Großhadern wird zur Nebensache – Torwart Baltzer geht es gut

FCP verstärkt Großhaderner Krise

Foto: Mayr

Der 1. FC Penzberg hat in der Bezirksliga nach dem Remis gegen Raisting wieder einen Dreier geholt. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Großhadern wird Huber zum Matchwinner. Baltzer ka

Penzberg – Am Abend nach dem Spiel landete ein Video im Netz, das die spektakulärste Aktion nochmals im Detail zeigte. Wie es Torwart Daniel Baltzer nach einem Foul durch die Luft wirbelte und er gen Boden knallte, machte sich unter den Zuschauern und Spielern eine mulmige Stimmung breit. Die einen riefen nach einem Krankenwagen, die anderen versuchten, ihn in die Seitenlage zu verfrachten.

Ersatzkeeper Neumann aus privaten Gründen vorerst nicht mehr im Kader – Suche nach neuer Nummer Zwei läuft

Für mehrere Momente, sagte Baltzer hinterher, habe er nicht mehr atmen können und das Bewusstsein verloren. Ein paar Minuten später stand der Torwart wieder und konnte weiter fangen. Das hätte der FC Penzberg ja gerade noch gebraucht nach dem knappen 2:1 (1:0)-Heimerfolg über den Tabellenletzten aus Großhadern.

Unter der Woche hatte das Team Korbinian Neumaier verabschiedet. Der zweite Mann im Tor zieht nach Augsburg, Beruf und Freundin warten dort. Sollte äußerste Not ausbrechen, will er einspringen. „Stand jetzt ist er nicht mehr da“, sagte Trainer Simon Ollert. Ungeplant ist beim FCP eine neue Baustelle entstanden, auch wenn die Verantwortlichen schon einige Zeit von seinen Plänen wussten. Die Suche nach einem weiteren Keeper ist längst angelaufen. „Wir reden mit ein paar und schauen, wie sich das entwickelt“, erklärte Trainer Ollert. Wie schnell die Lage ins Ungute kippen kann, zeigte die Szene in der 89. Minute. „Ich bin froh, dass nichts passiert ist“, betonte Ollert.

1. FC Penzberg mit Motivationsproblemen? Simon Ollert: „Wir haben es nach der Führung schleifen lassen“

Penzberg verließ den Kunstrasen als Sieger, wenn auch nicht unlädiert. Das galt für Baltzer wie für die gesamte Mannschaft. Zum Ende des Fußballjahres 2022 hängt der FCP irgendwo im Nirgendwo und muss aufpassen, dass er nicht nebenbei seine Motivation auf der Strecke liegen lässt. Abermals schwächelte das Team nach Führung – und speziell in Hälfte zwei, dass einige Stammzuschauer frühzeitig den Platz verließen. „Wir haben es nach der Führung schleifen lassen, haben gedacht, es wird einfach“, klagte Trainer Ollert.

1. FCP: Sonderlob für Durim Gjocaj von Simon Ollert

Die Partie hatte wunschgemäß begonnen. Penzbergs taktisch stärkstes Mittel – schnelle Ballverlagerung auf eine, scharfe Flanke auf die andere Seite – klappt derzeit in jeder Partie. Gegen Großhadern gleich nach drei Minuten. Mohamed Barrie schlug eine Flanke auf die rechte Flanke, dort hüpfte sie zum Pech des TSV-Verteidigers direkt vor ihm auf. Durim Gjocaj vollstreckte wie schon in der Vorwoche. Den Laufweg „hat er einfach in sich drin“, lobte Ollert. Genau deshalb stellt ihn der Coach so gerne auf der Außenbahn aus. Was ihm noch fehle, sei Konstanz und Puste über 90 Minuten.

Danach nistete sich Gemütlichkeit und Genügsamkeit bei den Penzbergern ein. Mit nur fünf Zählern steht Großhadern schon abgeschlagen am Ende der Bezirksliga Süd. „So ein Gegner spielt viel mit deinem Kopf“, weiß Ollert. Abermals konnte man kaum glauben, warum der TSV einfach nicht punktet. Sein 4-1-4-1-System sorgte für disziplinierte Verteidigung. Vorne stellt er mit Khareem Zelmat und Albert Rudnik zwei abgezockte wie technisch starke Angreifer.

TSV Großhadern-Angreifer Zelmat macht den Ausgleich – Remis gegen Raisting noch „im Unterbewusstsein“

In Hälfte zwei bettelte Penzberg so lange um den Ausgleich, bis Zelmat nach einer Ecke vor dem Kasten freistand und zum 1:1 vollstreckte (71.). Penzbergs Trainer machte bei seinen Mannen ein Déjà-vu aus, viele dachten zurück an die Raisting-Partie vergangene Woche. „Im Unterbewusstsein war das drin. In den letzten Wochen sind wir öfter eingeknickt.“

Franz Huber wird zum Matchwinner für den FCP: „Er macht es überragend“

Nicht diesmal – und genau diesen Fakt wertet Ollert als Fortschritt. Gewiss habe man es unnötig dramatisch gemacht, aber dennoch umgebogen. Das goldene Tor gelang Franz Huber. Wem auch sonst, muss man aktuell fragen. Huber kickt in Top-Form, hat nach Anlaufschwierigkeiten seine Rolle als alleiniger Stoßstürmer gefunden. „Er macht es überragend“, lobte Ollert. Treffer Nummer zwei des FC waren 100 Prozent Wille und Arbeit. Nach einem Kopfball an den Pfosten, wuchtete er sich in den Fünfmeterraum und vollendete erfolgreich (79.).

FC Penzberg – TSV Großhadern 2:1

Tore: 1:0 (3.) Gjocaj, 1:1 (71.) Zelmat, 2:1 (79.) Huber.

Gelbe Karten: Penzberg 0, Großhadern 3. Schiedsrichter: Paul Weigert. Zuschauer: 150.