Penzberg ärgert den Spitzenreiter: „Es war ihnen anzumerken, dass sie einen Knacks hatten“

In Unterzahl

Zwei Mal lag der 1. FC Penzberg gegen Spitzenreiter SC Oberweikertshofen in Rückstand. Und erschütterte dessen Titelträume am Ende doch.

Penzberg – Als Martin Wagner die Spieler des SC Oberweikertshofen nach dem Schlusspfiff musterte, blickte er in leere Gesichter. „Es war ihnen anzumerken, dass sie einen Knacks hatten“, sagt der Trainer des FC Penzberg. Seine Mannschaft hatte dem Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Süd eine bittere Heimniederlage zugefügt. Nicht nur das: Das 2:3 (2:1) des Spitzenreiters gegen den Außenseiter war so etwas wie die Mutter aller Niederlagen für den SCO. Denn sie wirft die Frage auf, ob der sicher geglaubte Titel noch verspielt werden könnte.

Zwei Mal ging der designierte Meister gegen Penzberg in Führung, zwei Mal kassierte er den Ausgleich. Die letzten 20 Minuten hatte er sogar einen Mann mehr auf dem Feld, weil sich Max Grünzinger eine Turbo-Gelb-Rote Karte abgeholt hatte. Aber selbst diesen Vorteil konnte der Ligaprimus nicht nutzen. Ja, er kassierte sogar noch ein drittes Tor, das sich bleischwer auf seine Aufstiegsambitionen legte.

Der größte Moment der Rückrunde für den 1. FC Penzberg

Während sich die Platzherren mit gesenkten Köpfen vom Rasen trollten, feierten die Penzberger ihren größten Moment der Rückrunde. Zwar hat der Vize-Meister der vergangenen Saison wegen zahlreicher Verletzter schon lange seine Chance auf den Gang in die Landesliga eingebüßt, aber in seinem Herzen steckt noch immer ein Aufstiegsaspirant. „Wir wollten beweisen, dass wir ein Spektakel machen können“, sagt Wagner.

Die Gelegenheit war günstig, konnte der Fußballclub gegen den Favoriten doch seine Klasse unter Beweis stellen. „Die Mannschaft hatte richtig Bock auf das Spiel.“ Der Tabellenerste merkte zu spät, dass da eine Mannschaft auf dem Platz stand, die gewinnen und nicht bloß ungeschoren davon kommen wollte. Zwei Mal gaben sich die Oberweikertshofener dem Trugschluss hin, das Spiel unter Kontrolle zu haben. Zum ersten Mal nach der Führung durch Maximilian Schuch. Und dann, als Osan Yontar – nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Andreas Schneeweiß – kurz vor der Pause auf 2:1 stellte.

Doch die Penzberger glichen erneut aus. „Dass sich die Mannschaft so zurück kämpft, war Charaktersache“, sagt Wagner. Denny Krämers Treffer zum 2:2 war der Aha-Effekt, den die Penzberger brauchten, um ihren Coup auch durchzuziehen. „Spätestens da haben wir gemerkt, dass wir voll im Spiel sind.“ Diese Gewissheit wuchs mit jeder Minute, die die Gäste nach Grünzingers Platzverweis schadlos überstanden. Als Gabriel Taffertshofer das 3:2 gelang, war die Sensation perfekt.

Do something new