Futsal: Für Penzberg wird es ungemütlich – „Alles, was auf keinen Fall passieren darf, ist passiert“
4:7-Niederlage bei den Wakka Eagles
Die Penzberger Futsaler sind endgültig im bitteren Abstiegskampf angekommen. Zum Jahresauftakt setzte es eine 4:7-Niederlage bei den Wakka Eagles in Hamburg.
Penzberg – Die Teamsitzung danach verlegte Andreas Brunner von der Kabine ins Hotel. Er durfte ohnehin nicht in den Innenraum der Hamburger Arena – wegen der Rot-Sperre aus der letzten Partie im Jahr 2021. Außerdem tat ein neutraler Ort gut, um die Ereignisse zu verarbeiten, die Brunner mit deutlichen Worten überschreibt: „Ein rabenschwarzer Tag“, sagte er, „ein Wahnsinns-Rückschlag“.
Mit 4:7 (1:4) verloren die Penzberger Futsaler den Rückrunden-Auftakt in Hamburg bei den Wakka Eagles. Eine Melange aus haarsträubenden individuellen Aussetzern und bärenstarken Neuzugängen beim Gegner sorgten für die deutliche Niederlage, die den FCP im Abstiegskampf noch mehr unter Druck setzt.
Penzberg verschießt vier Zehnmeter
Vom insolventen Klub 1894 Berlin hatten die Hamburger vier Männer verpflichtet, vier Top-Spieler muss man sagen. „Wenn die so spielen, werden die nicht in Frage kommen für den Abstieg“, schätzt der Penzberger Coach. Mit den Brüdern Malik und Tarik Hadziavdic kam Schwung in die Offensive. Je zweimal trafen sie gegen den FCP, vornehmlich nach Kontern. Der Wechsel mit der größten Wirkung fand im Tor statt. Mit Jean-Michel Göde holten die Eagles einen Nationaltorwart, der auf einen Kaderplatz für die WM-Qualifikation hofft. In die Güteklasse „überragend“ ordnet Brunner ihn ein. Unter anderem parierte er vier Zehnmeter-Strafschüsse der Gäste. Am Ende trat sogar Christian Utmälleki, der Penzberger Torhüter, gegen ihn an, weil man verzweifelt nach einem suchte, der Göde überwinden kann. „Du kannst nicht vier verschießen“, klagte Brunner, auf der Tribüne gefangen.
Der Trainer verzichtete auf jeglichen Austausch mit seinem Co-Trainer Fotios Roumbos. Sie hätten natürlich solche Tricksereien wie Kopfhörer im Ohr oder Handykontakt zur Bank probieren können, wie man sie im Fernsehen bei den Profis manchmal mitbekommt. Doch das ließ Brunner bleiben. Sein Urteil nach zwei Stunden auf der Tribüne: „Ist nicht leichter als von unten. Du kannst keinen Einfluss nehmen.“
1. FC Penzberg: Zurück zu den eigenen Tugenden
Wenigstens die Anreise am Tag davor half dem FCP diesmal. Die ersten zehn Minuten verliefen ausgeglichen, Penzberg verzeichnete gar ein leichtes Plus an Torschüssen. Das 0:1 war dann der Anfang der langen Fehlerkette. Angriff um Angriff verzockten die Penzberger den Ball, Momente später stand Hamburg vor dem überragenden Utmälleki. Im Interview mit dem Verbands-TV hielt Marco Hiry fest, die Eagles hätten mit den Penzberger Tugenden gewonnen: Zweikampfstärke und Konterspiel. Treffender konnte man’s nicht zusammenfassen.
Innerhalb von zwei Minuten habe das ganze Team sein Selbstvertrauen verloren, beobachtete Coach Brunner. Trauriger Höhepunkt: Nach dem 1:2 von Samir Azizi fiel vom Anstoß weg 15 Sekunden später das 1:3. Hinzu kam die konsequente wie kleinliche Linie von Schiedsrichter Jacob Pawlowski, die beiden Teams zusammengerechnet neun Strafstöße (acht Zehnmeter, ein Sechsmeter) einbrachte, von denen aber nur die Wakka Eagles zwei nutzten. Als Fazlican Verep in Hälfte zwei noch mit Gelb-Rot vom Feld flog, war das Debakel perfekt. Denn er fehlt nun im wichtigen Heimspiel gegen Mainz am kommenden Sonntag. „Alles, was auf keinen Fall passieren darf und was wir angesprochen haben, ist passiert“, klagte Brunner. In erster Linie geht’s um Zweikämpfe und Rückzugsverhalten. „Die Präsenz haben wir nicht in die Halle gebracht.“ Zudem offenbart eine Reihe an FC-Futsalern Mängel im Bereich „Fitness“. Zwei Trainingseinheiten hat Brunner in dieser Woche angesetzt. Trotz des Rückschlags bleibt er ruhig. Penzberg sei ja noch in der Lage, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Sein Motto für das nächste wichtige Duell: zurück zu den eigenen Tugenden.
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