FC Penzberg: Die Joker stechen zum späten Sieg

Penzberg schlägt BFC

Zweimal lag der FC Penzberg gegen den BCF Wolfratshausen im Rückstand. Am Ende hatte der FCP aber dennoch Grund zur Freude – auch, weil zwei Einwechselspieler in der Schlussphase trafen.

Penzberg – Martin Wagner wendete sich mit Grausen ab und schlug die Hände vors Gesicht. Es lief die Nachspielzeit – und die Gäste vom BCF Wolfratshausen hatten tatsächlich noch die Ausgleichschance. Nach einer Ecke kam Jona Lehr im Strafraum zum Schuss, doch dieser geriet zu schwach. Torwart Korbinian Neumaier fing den Ball. Sekunden später pfiff der Schiedsrichter ab – Coach Wagner hob die Arme in die Höhe und klatschte mit Co-Trainer Sepp Siegert ab.

In einer nervenaufreibenden Schlussphase hatte der FC Penzberg das Bezirksliga-Heimspiel am Mittwochabend gegen den BCF Wolfratshausen doch noch zu seinen Gunsten umgebogen. Zweimal lagen die Gastgeber in dieser Partie im Rückstand, am Ende gab es aber einen 3:2 (0:1)-Erfolg zu bejubeln. Er sei stolz auf sein Team, sagte Wagner nach dem Schlusspfiff. Die Truppe habe Charakter bewiesen. „So ein Spiel gewinnst du nicht, wenn es innerhalb der Mannschaft nicht stimmt“, sagte der Trainer.

Besonders freute er sich, dass zwei Einwechselspieler die entscheidenden Tore machten: Sabir Neziri erzielte mit einer tollen Direktabnahme nach einer Ecke das 2:2 (83.), Andre Maier vollendete ein Zuspiel von Maximilian Panholzer zum 3:2 (86.). „Beide haben geliefert“, sagt Wagner über seine Joker. „Das war stark.“ Ein spezielles Lob richtete er an den Kapitän: Marco Hiry habe als linker Verteidiger eine Top-Leistung abgeliefert. Ohne Wermutstropfen ging es aber auch nicht ab: Defensivmann Christian Wiedenhofer musste nach einem Zusammenprall vom Feld (50.), womöglich hat er sich eine Knieverletzung zugezogen. Ein längerer Ausfall würde die Penzberger Personalprobleme noch verschärfen. Am Mittwoch trafen zwei personell gebeutelte Teams aufeinander, der BCF war gar mit nur einem Ersatzspieler angereist.

FC Penzberg gewinnt nach zweimaligem Rückstand

In die Partie starteten die Penzberger druckvoll und mit mehreren guten Chancen. Sandu Poplacean scheiterte erst freistehend am Torwart (3.) und dann – nach einem Freistoß – mit einem Kopfball, der den Pfosten touchierte (6.). Ein völlig überflüssiger Penzberger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung bescherte dem BCF einen Konter und das 1:0 (14.). Nach dem Gegentreffer war ein Bruch im Penzberger Spiel. „Wir haben die Köpfe hängen lassen“, sagte FCP-Trainer Wagner. „Das darf nicht passieren.“ Bis zur Pause hatten die spielerisch versierten Gäste noch einige gute Chancen, darunter einen Lattentreffer (29.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Penzberger bemüht, aber allzu viel Druck konnten die Gastgeber zunächst nicht erzeugen. „Wir wollten nicht zu früh zu viel riskieren“, sagte Wagner. Ein Kopfball des eingewechselten Maximilian Gerg, der knapp drüberging, bedeutete die erste große Möglichkeit (68.). Gleich darauf hatte der FCP auch das nötige Glück: Panholzer zog aus 25 Metern mit links ab, BCF-Torwart Adrian Neumeier langte daneben und der Ball lag zum 1:1-Ausgleich im Netz (69.). Gleich darauf ein Rückschlag für Penzberg: Wolfratshausen bekam am rechten Strafraumrand einen Freistoß zugesprochen. Coach Wagner rief noch diverse Warnungen aufs Feld – vergeblich. Der Ball flog vors Tor, aus dem Gewühl heraus traf Mustafa Kantar zum 2:1 (71.). Anders als der erste Gegentreffer an diesem Abend schockte dieser Rückstand den FC Penzberg, wenn überhaupt, nur kurz. Die Gastgeber verstärkten den Druck. Sepp Siegert junior (79.), Hiry (80.) und Denny Krämer (81./an den Außenpfosten) nahmen das BCF-Tor unter Beschuss. Nach mehreren Ecken traf schließlich Neziri und läutete so den Umschwung ein. PAUL HOPP

Statistik: Tore: 0:1 (14.) Schubnell, 1:1 (69.) Panholzer, 1:2 (71.) Kantar, 2:2 (83.) Neziri, 3:2 (86.) Maier. Gelbe Karten: Penzberg 3 – Wolfratshausen 0. Schiedsrichter: Franz-Josef Möller (ESV Freimann). Zuschauer: 60.